Frauentörn 7.-14.6.2024 Makkum – Einkhuizen – Medemblik -Makkum
Am ersten Tag wurden nach einem ausgiebigen Frühstück und der obligatorischen Bootseinweisung durch unsere Skipperin Nicole verschiedenen Manöver unter Motor im Hafen gefahren, um mit der Naviga wieder auf Tuchfühlung zu kommen. Natürlich haben wir zwischendurch bei der Kibbeling-Bude angelegt und es uns gut gehen lassen.
Der Motor der Naviga war problemlos und wir waren sehr zuversichtlich, dass die an den Tagen zuvor ausgeführte Reparatur des Kühlwasserkreislaufes erfolgreich war. Der Motorstopp am Panel funktionierte weiterhin nicht –für die Crew kein Problem: sportlich den Niedergang runter, die Treppe hochklappen und im Motorraum den Stopp betätigen.
Der zweite Tag begann mit Wetterbericht und ausgiebig frühstücken. Bei Windstärke 4-5 bft machten wir uns auf den Weg nach Hoorn. Unter Segel fuhren wir mit bis zu 7 Knoten zügig gen Süden. Die gelegentlichen Regenschauer waren ein guter Test für unsere Segelkleidung: Test bestanden – trocken und warm. Rückblick: in 2023 wurde auf halber Strecke geankert und zur Abkühlung geschwommen – dieses Jahr 10 Grad und Regen, da waren Gummistiefel und warme Mütze angesagt. Die Crew sehnte sich irgendwann nach weniger Welle und warmem Essen, und so entschieden wir, dass Enkhuizen doch auch ein sehr nettes Städtchen ist. Wir stellten uns in den Wind – in Gedanken schon beim Anleger-Aperol – starteten den Motor und holten die Segel ein.
Oh weh – der Auspuff qualmte und es kam nur ein dünnes Rinnsal Kühlwasser! Action: Motor aus – Vorsegel setzen – es war inzwischen Windstärke 5-6 bft– wir kreuzten vorm Hafen Enkhuizen auf und ab, während unsere Skipperin zunächst den Hafenmeister und dann die Wasserrettung kontaktierte, um die Naviga in den Hafen schleppen zu lassen. Wir wissen, dass Nicole im Notfall auch mit Vorsegel bei Windstärke 5-6 bft in den Hafen hätte steuern können – aber es war sehr sicherheitsbewusst von ihr Null Risiko einzugehen, und somit konnten wir die super netten und kompetenten Retter der KNRM (Koninklijke Nederlandse Redding Maatschappij) kennenlernen.
Die Boote der KNRM hatten gerade einen Einsatz beendet und wir waren direkt der nächste Einsatz. Das Schleppmanöver wurde routiniert und ruhig durchgeführt. Es ist eine wirklich gute Erfahrung im Falle eines wirklichen Notfalls zu wissen, wie professionell die Frauen und Männer der KNRM auf dem Ijsselmeer agieren. Die Abschlepp-Aktion war unentgeltlich – als Dank haben der Verein und die Crew der KNRM eine gute Spende zukommen lassen.
Im Hafen lagen wir dann zwei Tage mit Motorschaden am Meldesteiger. Das Wetter immer noch um die 10 Grad, regnerisch, Windstärke 4-5 bft. Glücklicherweise konnten wir entgegen aller Erwartungen tatsächlich Handwerker finden, die sich sofort um die Naviga kümmern konnten. Es mussten Ersatzteile bestellt werden, die erst am nächsten Tag geliefert wurden. Nun ja – dann haben wir mal beim Warten auf den Monteur und den Elektriker die Naviga auf links gedreht. Dabei ist ein Naviga Quizz der besten Art entstanden (Spoiler für einen Vereinsabend mit Naviga-Bingo)
Am Dienstag war die Naviga wieder fein gemacht – neues Panel am Steuerstand, neues Impellergehäuse, neue Schläuche, und wir fuhren nach einem weiteren ausgiebiegen Frühstück am Mittag in Richtung Medemblik – wieder herrlicher Wind 4-5 bft und leichter Regen.
Am Mittwoch starteten wir bei 4-5 bft. Vor Medemblik übten wir erfolgreich MOB-Manöver unter Segel und segelten anschließend nach Makkum. Der Donnerstag war Hafentag mit Ausflug nach Harlingen zum Pannekokenhaus mit Poffertjes und Lanenkaatsen (friesisches Strassen-Tennis).
Am Freitag war leider immer noch 5-6 bft Wind – somit haben wir uns schweren Herzens gegen Segeln auf dem Ijsselmeer entschlossen und stattdessen Kartennavigation geübt und Anlegemanöver bei viel Wind im Hafenkanal von Makkum gefahren.
Es war stets gute Stimmung an Bord, lecker Essen und Trinken sowieso, und vor allem haben alle wieder viel gelernt und schöne gemeinsame Abenteuer erlebt.
Einen herzlichen Dank von der Crew 2024, Barbara, Oasis, Uschi, an die tolle Skipperin – sie hat mit Geduld und Umsicht unsere Dickschiff-Kompetenzen wachsen lassen.
Resümee: das Juniwetter könnte auch anders– Aperol kann auch in Kuchen – die Naviga-Eingeweide sind unterhaltsam – der Motor ist nun tipptopp
Eine absolute Empfehlung an alle Seglerinnen für 2025: Meldet Euch an – es ist super
Ein Bericht von Ursula Woditsch