„Einmal in einem Segelboot über den Kaarster See segeln“, dieser Wunsch wurde nicht nur der sehbehinderten Doris am letzten Samstag gerne erfüllt, denn an dem Tag (07.09.2024) hatte der KSC e.V. zum Inklusionssegeln eingeladen.
Die Verantwortlichen für Inklusion, Ines und Georg, hatten genau den richtigen Tag gewählt – die Sonne strahlte vom Himmel, es ging ein leichter Wind und die Segelboote sowie das Inklusionsboot lagen bereit am Steg. Die Voraussetzungen stimmten!
Am Vormittag fanden sich dann eine bunte Runde zusammen – neben Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen fanden sich auch Inklusionsnetzwerker*innen, Segellehrer*innen und Vorstandsmitglieder zum großen Inklusionsfest auf dem Clubgelände ein.
Nach einer herzlichen Begrüßung durch das Organisationsteam und der Vorstandsvertreterin stellten sich die Netzwerker und kooperierenden Verbände kurz vor.
Mithilfe der Segellehrer*innen ging es dann gut gelaunt und in aller Ruhe auf die Segelboote. Würde die Fahrt ohne Kentern gelingen und war genug Wind vorhanden, dass auch mal schneller gesegelt werden konnte? Etwas Aufregung und Anspannung waren doch vorhanden – einige Menschen mit Behinderungen waren ja zum ersten Mal dabei und „betraten“ sozusagen Neuland. Die Sicherheit war zu jeder Zeit gewährleistet und um jedem wurde sich fürsorglich und entsprechend dem individuellen Hilfebedarf respektvoll gekümmert. Sogar der Blindenlangstock kam mit an Bord.
Während die Boote zur ersten Runde ablegten, hatten die anderen Zeit, sich bei lockeren Gesprächen weiter kennenzulernen oder bei Kaffee oder Kaltgetränken die leckeren Kuchenspenden durchzuprobieren. So macht Netzwerken doppelt Spaß! Das Miteinander war durchgehend herzlich und unkompliziert. Es gab immer jemanden, der zur Seite stand, wenn Hilfe benötigt wurde, und alle packten mit an.
Dann kamen die ersten Boote zurück und es wurde gewechselt, sodass jeder einmal oder mehrmals mitsegeln konnte.
Auch Doris betrat wieder festen Boden und ich möchte euch gerne ihre Reaktion mitgeben, als ich sie fragte, wie es für sie war. Sie sagte:“ Ich war auf dem Segelboot, das das speziell für Menschen mit verschiedenen Behinderungen angepasst ist. Für mich, als sehbehinderte Teilnehmerin war es eine ganz besondere Erfahrung,
etwas Einmaliges. Die frische Brise und die Bewegung des Bootes geben ein Gefühl der Freiheit, das ich schon lange nicht mehr so intensiv erlebt habe. Besonders beeindruckend fand ich das leise Rauschen des Wassers und das Geräusch der Segel im Wind. Trotz meiner Sehbehinderung konnte ich diese Momente mit allen anderen Sinnen intensiv genießen.“ Und dabei strahlte sie mit der Sonne um die Wette. Nicht nur für Doris war dies ein ganz besonderer Tag.
Insgesamt waren etwa 14 Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen dabei. Jeder fühlte sich willkommen und gut aufgehoben.
Es war ein wundervoller Tag voller neuer Erfahrungen, Begegnungen und Freude auf dem Wasser. Man tauschte sich aus, lachte zusammen und genoss die gemeinsame Zeit.
Der inklusive Segelnachmittag am Kaarster See war ein voller Erfolg. Von der tollen Organisation über die leckere Verpflegung bis hin zu den wunderbaren Segelerlebnissen hat alles perfekt zusammengepasst. Für mich persönlich war es eine bereichernde Erfahrung, die mir nicht nur viel Spaß gemacht hat, sondern mir auch gezeigt hat, wie wichtig
Inklusion ist und wie „normal“ sie sein kann.
Ein großes Dankeschön an alle, die diesen Tag möglich gemacht haben! Gibt es ein nächstes Mal?!